
Egal ob du für dein Business-Blog schreibst, für deine Webseite oder eine Fachzeitschrift – Schreiben fällt nicht jedem leicht. Selbst wenn du dich für einen guten Schreiber hältst, bedeutet das nicht, dass jeder Tag ein guter Tag zum Schreiben ist. Zeitdruck und Schreibblockaden sind häufige Hindernisse. Zum Glück gibt es Wege, diese Hürden zu überspringen und sie sogar ganz zu verhindern. Hier sind 20 bewährte Tipps, um deine Produktivität als Schreibender zu steigern.
1. Finde „deine Zeit“
Niemand ist den ganzen Tag über in kreativer Topform. Ob es 20 Minuten nach deinem ersten Kaffee ist, eine Stunde vor dem Mittagessen oder sobald die Kinder im Bett sind – es gibt wahrscheinlich eine Tageszeit, die dir am leichtesten fällt, um dich hinzusetzen und zu schreiben. Finde diese Zeit, und plane sie fest ein – wenn Du es schaffst, daraus eine Gewohnheit zu machen, wird es dir noch leichter fallen.
2. Ablenkungen vermeiden
Manchmal ist die größte Ablenkung der Mangel an Willenskraft. Selbst wenn du dir Zeit für dich nimmst und dich in einen ruhigen Raum hockst, locken Social Media, ein Plausch mit einem Nachbarn oder Hausarbeiten immer wieder. Manchmal hilft es, deine Ablenkungen aufzulisten. Schließlich kannst du sie nicht vermeiden, wenn du dir ihrer nicht bewusst bist. Vielleicht ist es der quasselige Kollege, der gern mal vorbeischaut um zu plaudern. Oder der Stapel Geschirr neben der Spüle. Was auch immer es ist – lass es nicht in den Weg deiner Schreibzeit geraten. Wenn du bei der Arbeit bist, stell dein Telefon auf „Bitte nicht stören“ und finde eine Möglichkeit, deinem Kollegen zu sagen, dass es gerade kein guter Zeitpunkt ist. Zu Hause solltest du deine Hausarbeiten erledigen, bevor du mit dem Schreiben anfängst.
3. Organisiert bleiben
Ich halte nichts von „organisiertem Chaos“. Wenn dein Schreibtisch voll ist, kann dein Gehirn kaum aufgeräumt sein. Wenn du etwas auf deinem Tisch hast, stelle sicher, dass es mit deiner Aufgabe zu tun hat. Das Gleiche gilt für deinen Laptop. Wenn du mehrere Schreibprojekte gleichzeitig managst, sorge dafür, dass sie leicht zugänglich sind, damit du zwischen ihnen hin- und herwechseln kannst, anstatt Zeit mit Suchen zu verschwenden.
4. Notizen machen
Manchmal kommen Gedanken unerwartet, sei es im Auto, unter der Dusche oder im Bett. Ob es mein Handy oder ein Stift und Notizblock in der Nähe ist, ich versuche immer, etwas parat zu haben, um die Ideen festzuhalten, damit ich sie nicht vergesse. Mein persönlicher Favorit ist, mir selbst Emails zu schreiben. Sieh aber zu, dass es nicht Überhand nimmt. Wenn es mehr als ein paar Notizen sind, fasse sie in einem einzelnen Dokument zusammen.
5. Eine Gliederung erstellen
Ja, das klingt „altmodisch“, aber es funktioniert einfach. Dein Thema und wichtige Überschriften zu strukturieren, ist nicht nur hilfreich, sondern wirklich notwendig. Es mussnochtmal besonders ausführlich sein (es sei denn, du möchtest es so). Es kann so einfach sein wie eine Liste mit den wichtigsten Punkten, über die du schreiben möchtest. Während des Schreibens kommen dir vielleicht noch Ideen, also fühl dich nicht verpflichtet, dich strikt an die Gliederung zu halten. Sie dient vielmehr als Anlaufstelle, zu der du gelegentlich zurückkehrst.
6. Fang an wo immer Du willst
Der Anfang ist nicht der Punkt an dem Du zu schreiben beginnst, sondern einfach der Punkt, den Du später als Einstiegspunkt für die Leser festlegst. Wenn Du dich also zu schwer mit der Einleitung tust, dann lass sie erstmal links liegen und schreib, wozu Du dich gerade inspiriert fühlst. Absätze umstellen und Lücken füllen kannst Du später immer noch.
7. Lass es raus
Manchmal hast du so viel im Kopf, dass es unmöglich erscheint, das Ganze irgendwie organisiert aufzuschreiben. Lass dich davon nicht vom Schreiben abhalten. Lass es einfach raus, ohne dich zu sehr um den Sinn zu kümmern. Manchmal weiß man erst was man sagen wollte, wenn man es vor sich stehen sieht.
8. Keine Ausreden!
Ein Ziel zu setzen und sich regelmäßig zum Schreiben zu verpflichten, ist eine Sache. Dran zu bleiben eine andere. Du brauchst keinen detaillierten Plan. Setz dich einfach vor den Computer oder dein Notizbuch und lass die Worte kommen. Manchmal kommen sie nur, wenn du dich dafür öffnest.
9. Konkrete Ziele setzen
Manche sagen: „Ich schreibe heute 500 Wörter.“ Andere: „Ich schreibe 45 Minuten.“ Ob es um Wörter, Minuten oder Tassen Kaffee geht – wenn du etwas hast, das du verfolgen kannst, fällt es leichter, zu sehen, ob du auf Kurs bist, um deine Ziele zu erreichen.
Vielleicht möchtest du auch Software wie Toggle nutzen, eine Zeiterfassungs-App und Website. Darin kannst du ein Projekt und kleinere Aufgaben anlegen. Starte den Timer bei Beginn jeder Aufgabe und beobachte, wie die Aufgaben Fortschritte machen.
10. Kenne deine Zielgruppe
Du kannst nicht effektiv schreiben, wenn du nicht weißt, an wen du schreibst. Das bedeutet nicht, dass du deine Zielgruppe persönlich kennen musst, aber es hilft ungemein. Viele Autoren erstellen Personas für ihre Zielgruppe. Sagen wir mal, dein Blog richtet sich an Eltern – dann könntest Du das noch weiter eingrenzen, etwa nach dem Alter der Kinder oder den Herausforderungen, mit denen die Eltern konfrontiert sind. Stell dir diese „Persona“ beim Schreiben vor. Vielleicht gibst Du ihr sogar einen Namen! Das schafft eine tiefere Verbindung zum Inhalt und zur Zielgruppe.
11. Kleine Schritte machen
Setze dir keine unrealistischen Erwartungen. Wenn du das tust, wirst du die Arbeit eher vor dir herschieben. Stattdessen setze dir kleine, erreichbare Ziele. Schon fünf Sätze pro Tag zu schreiben, ist besser als gar nichts. Du wirst vielleicht feststellen, dass manche Tage dir das Aufhören schwerfällt.
12. Das Thema wechseln, um Abwechslung zu schaffen
Es ist normal, dass die Lust beim Schreiben über ein bestimmtes Thema nachlässt. Und wenn du dich langweilst, wird das auch in deinem Text sichtbar sein und deine Leser langweilen. Versuche, mehrere Projekte gleichzeitig laufen zu lassen, damit du bei Bedarf umschalten kannst. Wenn du unbedingt weiter über dasselbe Thema schreiben musst, versuche, es aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
13. Deine Nische finden
Wenn du ein Thema hast, das dich ständig interessiert oder bei dem du dich als Experte siehst, bleib dabei. Du wirst produktiver sein, wenn du über ein Fachgebiet schreibst, das du gut kennst, als wenn du nur planlos drauflos schreibst.
14. Den inneren Kritiker zum Schweigen bringen
Es wird immer ein bisschen Zweifel geben, wenn du etwas erschaffst – sei es mit den Händen oder mit Worten. Unser Gehirn tickt so: Die rechte Seite denkt kreativ, die linke Seite sorgt für die logische Bearbeitung. Manchmal ist die linke Seite stärker, was schade ist. Finde Wege, sie zum Schweigen zu bringen, und nutze sie am Ende deines Projekts als Editor.
15. Mach dir keine Sorgen um Grammatik
Das hängt damit zusammen, zwei verschiedene Teile deines Gehirns beim Schreiben zu nutzen und den inneren Kritiker schweigen zu lassen. Wenn du kreativ bist und deine Gedanken strukturieren willst, solltest du nicht an Grammatik und Zeichensetzung denken. Lass diesen Teil deines Gehirns ruhen und fließen.
16. Kurz und einfach schreiben
Versuche nicht, deine Leser mit ausgefallenen Worten zu beeindrucken, die sie wahrscheinlich im Wörterbuch nachschlagen müssen. Das wirkt nur als wollest Du mit deiner Eloquenz angeben. Was nicht heißt, dass Du komplett darauf verzichten musst, aber das ist mehr was für die finale Überarbeitung. Es ist wie beim Hausbauen: Zuerst kommen die Gedanken aufs Papier, sie bilden das Fundament. Danach kannst du dein Werk dekorieren.
17. Methode überdenken
Vielleicht hat es jahrelang funktioniert, ins Café um die Ecke zu gehen, Laptop in der Hand. Bedeutet das, es wird immer funktionieren? Sicher nicht. Vielleicht inspiriert es dich nicht mehr so wie früher. Versuch, den Ort zu wechseln oder auch die Methode. Schreib mal mit Stift und Papier oder aus einer anderen Perspektive. Kurz gesagt: Trau dich, Neues auszuprobieren.
18. Stimmung schaffen
Was hilft dir, in Schreibstimmung zu kommen? Offenes Fenster? Dunkelheit? Duftkerzen? Musik? Was auch immer es für dich ist, mach ausgeprägten Gebrauch davon. Bei Musik solltest Du aber darauf achten, dass sie keinen Text hat – das kann sehr ablenkend sein. Auf Youtube gibt es jede Menge an Songs und Playlists speziell für diesen Zweck. Einfach mal nach "Chill Beats for ..." suchen.
19. Dir selbst treu bleiben
Es ist okay, Projekte anzunehmen, schicht weil Du dafür bezahlt wirst, oder weil sie interessant klingen. Aber lernen rechtzeitig zu merken, wenn es nicht passt. Es ist viel einfacher, produktiv zu sein, wenn du über etwas schreibst, was dich auch tatsächlich interessiert.
20. Einsehen wenn es keinen Sinn hat
Es gibt Tage, an denen man einfach nichts kreatives zustande bringt und mental völlig versumpft ist. Das ist okay. Wenn die Worte partout nicht fließen wollen, dann versuche nicht sie mit aller Gewalt zu erzwingen. Versuche es stattdessen mit einem 'Pallette Cleanser' also etwas, das überhaupt nichts mit deinem Schreiben und deinem Thema zu tun hat. Wenn Du über den Finanzmarkt schreibst, dann guck stattdessen doch mal eine Natur-Dokumentation oder bau ein Regal zusammen. Das kann helfen, deinen Kopf aus dem Trott zu lösen, und bringt manchmal auch überraschende Einsichten und Ideen.