
Die Zeiten in denen Social Media nur ein nettes Gimmick war, sind schon lange vorbei. Mittlerweile ist Social Media zu einer der wichtigsten Marketingkanälen geworden. Nicht auf Social Media präsent zu sein ist ein ernsthafter Nachteil, ein Nachteil den sich gerade Kleinunternehmer nicht leisten können.
Kunden sind technikaffiner geworden und benötigen mehr Informationen, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. Das bedeutet, dass sie wahrscheinlich die Website eines Unternehmens besuchen und bei Google nach Bewertungen zum Produkt oder Service suchen.
Noch dazu sind da draußen eine Menge an Betrüger unterwegs. Ein konsistentes Social Media Profil ist eine vertrauensbildende Maßnahme und ein gutes Zeichen dafür, dass man es mit einem echten Unternehmen zu tun hat, und das ist wichtig, gerade wenn Du nur online verkaufst.
Aber: Social Media ist auch nicht einfach. Gerade als Anfänger wird man da schnell von der puren Masse and Möglichkeiten und zu beachtenden Details erschlagen, und wenn Du die Sache falsch angehst, dann werden all deine Bemühungen wenig bringen.
Darum befassen wir uns heute damit, wie Du eine Social Media Strategie entwickelst, die auch für dich und dein Unternehmen passt. Legen wir gleich los:
Definiere deine Ziele und deine Zielgruppe
Wenn du nicht weißt, wohin du willst, wirst du auch nicht wissen wie Du dort hinkommst, geschweige denn wann du angekommen bist.
Das gilt auch für Social Media: Wenn du nicht weißt, was du erreichen möchtest, wie kannst du dann feststellen, ob du dein Ziel erreicht hast? Am besten ist es, messbare Ziele für dein Unternehmen zu setzen.
Reine Werbung funktioniert heute nicht mehr, da Inhalte nicht mehr die aufdringliche, traditionelle Marketingform sein dürfen. Stattdessen müssen sie nützliche Informationen sein, an denen die Kunden gerne teilnehmen.
Daher solltest du in der Lage sein, folgende Fragen zu beantworten:
- Wie wirst du dein Unternehmen bewerben? Durch unterhaltsamen informativen oder anderen Content?
- Bietest du Rabatte oder Aktionen auf den Social-Media-Plattformen an?
- Möchtest du nur Markenbekanntheit aufbauen oder auch Traffic auf deine Website lenken?
Du solltest auch deine Zielgruppe bestimmen und Inhalte entsprechend anpassen. Überlege dir Alter, Bildungsniveau, Einkommen, Interessen, Beruf und Standort. Zum Beispiel: Wenn du hauptsächlich Hundepflege anbietest, wird deine Zielgruppe wahrscheinlich mittelalt bis älter, höher gebildet, mit mittlerem bis höherem Einkommen, in verschiedenen Berufen und Standorten. Wenn du Zubehör für Raspberry Pi oder ähnliche Produkte verkaufst, wird deine Zielgruppe wahrscheinlich jünger, überwiegend männlich usw. Du kannst eine grobe Schätzung vornehmen, solltest dir aber bereits im Klaren sein, wer deine Zielgruppe ist.
Wenn du im Hundepflege-Business bist, kannst du eher sanftere, familienfreundliche Inhalte mit einem Hauch Humor verwenden. Die Tech-Community schätzt meist stärkeren oder schärferen Humor, oft begleitet von Memes oder Trends.
Welchen Content willst Du bieten?
Es ist auch wichtig zu entscheiden, welche Art von Content du liefern möchtest. Facebook und Instagram eignen sich z.B. hervorragend für Fotos, während Twitter weniger gut für wortreichen Content geeignet ist.
Welche Kategorien wirst du anbieten? Wenn du zum Beispiel eine Abrechnungssoftware verkaufst, solltest du dich auf deine Zielgruppe – kleine Unternehmen und Freelancer – konzentrieren und Inhalte erstellen, die für sie interessant sind. Das kann von Infografiken, Memes, Videos bis hin zu Blogs reichen. Wichtig ist, dass dein Content frisch und ansprechend ist.
Wie oft wirst du posten? Social Media kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Viele kleine Unternehmen machen den Fehler, am Anfang sehr aktiv zu sein und sich dann zu überfordern, so dass sie tagelang nichts posten. Ein anderer beliebter Fehler ist es, sich für zu viele Plattformen zu entscheiden, und dann immer spontan seinen Fokus zu wechseln, wenn bei einer davon der Resultate nachlassen.
Du möchtest relevant bleiben, aber du solltest auch einen guten Rhythmus finden und nur so viel machen, wie du langfristig bewältigen kannst.
Recherche und Anpassung an die Plattformen
Verschiedene Plattformen funktionieren für unterschiedliche Zielgruppen und Geschäftsarten. Wenn du zum Beispiel klassische italienische Seidenkrawatten oder Zigarren verkaufst, wirst du auf Pinterest kaum Erfolg haben, da dort vor allem Frauen unter 50 unterwegs sind. Wenn du eine trendige Firma bist, die Skateboards verkauft und aufbereitet, ist LinkedIn wahrscheinlich nicht die beste Wahl für dich.
Es ist möglich und sogar ziemlich üblich, auf mehreren Plattformen präsent zu sein. Kleine Unternehmen posten mehr Fotos auf Instagram, sprechen ihre Nutzer auf Facebook mit Blogbeiträgen an und schicken News auf Twitter. Twitter-Posts sind meist nur kurz sichtbar, während Facebook-Beiträge eine längere Lebensdauer haben.
Ob du im B2B- oder B2C-Bereich bist, bestimmt auch, welche Plattformen du nutzt.
B2B-Unternehmen haben mehr Engagement auf LinkedIn, während B2C-Unternehmen mehr mit ihrer Zielgruppe auf Facebook, Twitter und Instagram interagieren können. LinkedIn zeigt meist dein professionelleres, erwachseneres Bild, während die anderen Plattformen mehr deine Persönlichkeit zeigen.
Mit deinen Kunden connecten
Moderne Kunden lieben es, mit den Unternehmen die sie nutzen, in Kontakt zu treten. Sie schätzen es, wenn ein menschliches Gesicht hinter einer Marke oder einem kleinen Unternehmen sichtbar wird.
Es ist eine gut Idee, regelmäßig mit deinen Kunden über Social Media zu interagieren und auf Fragen oder Kritik zu antworten.
Es wird geschätzt, dass Kunden auf Social Media 879 Millionen Mal Beschwerden äußern, aber nur 1 von 8 Nachrichten innerhalb von 72 Stunden beantwortet wird. Das ist eine verpasste Chance, zu zeigen, dass dein Unternehmen sich kümmert, schnell reagiert und an Lösungen arbeitet.
Neben der Verbesserung des Kundenservice sind Facebook, Twitter und andere Plattformen auch großartig, um mit Kunden über viele andere Themen zu sprechen. Deine Social-Media-Präsenz sollte nicht nur zum Marketing dienen, sondern du solltest auch eine Autorität in deinem Fachgebiet werden.
Denk daran: Social Media ist nicht nur für dich, sondern vor allem für deine Kunden, für das, was sie interessiert und begeistert. Frag deine Kunden auch, was sie von bestimmten Ideen, Produkten oder Trends halten. Das schafft Gespräche und erhöht die Interaktion.
Es wird empfohlen, die Pareto-Regel 80/20 für Social Media zu befolgen: 80 % deiner Aktivitäten sollten freundliche Retweets, Kommentare und Beteiligung sein, und nur 20 % sollten eigene Inhalte sein. Sonst wirkt dein Auftritt schnell wie eine reine Marketingaktion und du verlierst die wichtige Verbindung zu deinen Kunden.
Social Media ist also nicht nur dazu da, deine Marke bekannter zu machen, sondern auch, um langfristige Markenbindung aufzubauen.
Automatisiere dein Social Media Management
Aber wie machst du das? Wie kannst du so viel Zeit investieren, um mit Menschen auf Social Media zu diskutieren, neue Inhalte zu erstellen und trotzdem dein Geschäft zu führen?
Zuerst solltest du ein Tool für dein Social Media Management verwenden, wie zum Beispiel Hootsuite, Buffer oder SproutSocial. Damit kannst du Beiträge auf mehreren Plattformen gleichzeitig planen, Kommentare und Erwähnungen im Blick behalten und die Ergebnisse deiner Beiträge und Kampagnen über ein Dashboard messen.
Du kannst auch automatische Tweets und Beiträge einrichten und sogar Beiträge auf Facebook und Twitter vorplanen, wenn du neue Inhalte auf deiner Webseite veröffentlicht hast. nnBei InvoiceBerry nutzen wir Buffer, damit können wir unsere Beiträge zu bestimmten Zeiten und Tagen planen – besonders am Wochenende. So müssen wir nicht ständig live posten und können sehen, welche Beiträge gut ankommen, welche mehr Engagement bringen und welche Trends sich abzeichnen.
Hilfe für dein Social Media Team einstellen
Wenn Social Media zu viel Zeit in Anspruch nimmt, solltest du jemanden einstellen, der sich voll und ganz darum kümmert. Das ist besonders sinnvoll, wenn:
es zu viel Zeit von anderen wichtigen Aufgaben wegnimmt es, zur Belastung wird oder dich von anderen Tätigkeiten ablenkt. Diese Person kann Teilzeit (z.B. 4 Stunden am Tag) oder Vollzeit arbeiten, um deine Online-Präsenz wirklich zu stärken.
Die Aufgaben des Social Media Managers (SMM) umfassen: mit Kunden zu interagieren, Kommentare oder Kritik zu beantworten, Beiträge durch Blogs, Bilder oder Tweets zu aktualisieren und vor allem die Daten zu sammeln, um herauszufinden, welche Aktivitäten am besten funktionieren.
Der SMM sollte gute Schreib- und Zuhörfähigkeiten haben, kontaktfreudig sein (vielleicht sind Introvertierte weniger geeignet) und idealerweise Erfahrung im Kundenservice und Marketing mitbringen. Es hilft sehr, wenn diese Person auch in deine Zielgruppe fällt, denn es ist immer einfacher als ein Teil der Zielgruppe mit dieser zu unteragieren als ein Outsider. Wenn Du also Windeln und anderes Babyzubehör verkaufst, hat ein alleinstehender Achtzehnjähriger wahrscheinlich nicht den besten Draht zu Produkten und Zielgruppe.
Außerdem sollte er kreativ sein und Kampagnen entwickeln, um deine Präsenz zu steigern, z.B. Foto-Wettbewerbe oder interessante Aktionen.
Nochmal kurz zusammengefasst
Facebook, LinkedIn und andere soziale Medien sind wichtige Werkzeuge, um den Ruf deines Unternehmens zu verbessern und die Beziehung zu deinen Kunden zu stärken.
Um deine Social Media Präsenz aufzubauen und zu verbessern, solltest du:
- deine Ziele und Zielgruppe definieren und recherchieren (z.B. Alter, Einkommen, Bildung und Interessen)
- deine Inhalte vorbereiten (z.B. Blogs, Tweets, Fotos oder eine Mischung), und einen guten Rhythmus für deine Beiträge festlegen
- die verschiedenen Plattformen recherchieren und deine Inhalte entsprechend anpassen
- mit deinen Kunden in Kontakt treten, Fragen beantworten und sie in Gespräche einbinden
- Online-Tools für Social Media nutzen, um den Überblick zu behalten und Überforderung zu vermeiden
- eventuell einen Teilzeit- oder Vollzeit-Social Media Manager einstellen, der deine Beiträge, Interaktionen und Kampagnen übernimmt.
Mit diesen Tipps kannst du eine stärkere Marke aufbauen und eine treue, engagierte Kundschaft gewinnen!