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14.02.2022
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Social Media für Kleinunternehmer

Immer mehr Unternehmen vertrauen auf Social Media für ihre Werbung, Kundenbindung, Problemlösung und mehr. Da immer mehr junge Unternehmer schon irgendeine Form von Social Media in ihrer Jugend kennengelernt haben, haben sie keine Scheu davor, die selben (oder ähnliche) sozialen Medien auch für ihr Unternehmen zu nutzen. Man kennt es ja, man weiß, wie es läuft – glaubt man.

Private und unternehmerische Nutzung von Social Media haben einiges an Schnittmenge und übertragbaren Fähigkeiten… aber letzten Endes sind es doch zwei unterschiedliche Dinge. Das Social Media Image eines Unternehmens zu gestalten und zu stärken ist eine ganz andere Größenkategorie als nur die Leute in deiner Heimatstadt davon zu überzeugen, dass Du eine gute Partybegleitung bist.

Deine Ziele sind anders, dein Publikum ist anders und auch die Werkzeuge die Du nutzt sind anders. Vor allem aber ist dein Unternehmen keine One-Man-Show – selbst wenn Du gerade noch der einzige Angestellte sein solltest. Menschen behandeln Unternehmen anders als Einzelpersonen.

Okay, soviel zu den Erwartungen mit denen Du da rangehen solltest. Das lässt aber noch eine Menge Fragen offen. Zum Beispiel: Wo fängst Du am besten an? Wie kannst Du deine Erfolgsquote verbessern? Wie solltest Du überhaupt deinen Erfolg messen? Lies einfach weiter und Du findest die Antworten darauf.

Strategie kommt immer an erster Stelle

Zuerst mal brauchst Du eine Strategie. Als Basis dienen dir drei Fragen:

1. Wer ist dein Zielpublikum? Wenn Du jetzt „jeder“ gesagt hast, dann gleich nochmal von vorne, denn das ist eine inkorrekte und noch dazu nutzlose Antwort.

2. Welche Botschaft versuchst Du rüberzubringen? Gemeint ist nicht die Verkaufsbotschaft, sondern dein Style, was Du repräsentierst, was Dir wichtig ist.

3. Welche Marketing-Channels willst Du nutzen? Also welche Social Media Apps? Du wirst nämlich garantiert keine Zeit haben, dich um alle auf einmal zu kümmern. Aber das ist okay, denn nicht jede hat den gleichen Nutzen für dich.

Ohne diese Überlegungen werden all deine Social-Media-Anstrengungen schlimmstenfalls im Sand verlaufen. Im besten Falle sind sie nicht so erfolgreich wie sie sein könnten. Was auch nicht so toll ist, denn deine Aktivitäten dort kosten dich Zeit und/oder Geld, und aus beidem willst Du das Maximum herausholen.

Wen versucht Du zu erreichen?

Jeden“ ist keine Antwort. Nö. Nein. Niemals. Du brauchst eine Zielgruppe, und dazu musst Du zuallererst Ziel nehmen.

Fang an, indem Du 3-5 Kundentypen (oder im Marketing-Deutsch: Personas) identifizierst, die am meisten von deinem Produkt profitieren würden.

Konzentrier dich dabei nicht auf Alter, Geschlecht oder Ort. Du solltest diese Informationen zwar haben, aber das sind nicht die wichtigen Faktoren mit denen Du deine Zielgruppen beschreiben willst. Konzentrier dich stattdessen lieber auf Gewohnheiten, Verhalten und Bedürfnisse. Zur einfacheren Handhabung kannst Du ihnen auch Namen geben (das heißt: für den internen Gebrauch).

Diese 3-5 Personas kannst Du dann gezielt durch deine Social-Media-Kanäle ansprechen. Nach einer Weile kannst Du dir mal deine Followers ansehen und einen Vergleich ziehen. Hast Du (vorwiegend) diese Personas angesprochen? Wenn nicht, dann solltest Du deine Zielgruppen nochmal überdenken. Mach Dir nichts draus. Deine Kunden kennenzulernen und zu verstehen ist ein Lernprozess.

Die Botschaft feintunen

Jetzt wo Du weißt mit wem Du sprichst, denk darüber nach was Du sagen möchtest. Du musst dir über den Stil, den Ton und die Bedeutung deiner Botschaft Gedanken machen.

Vergiss die Werbesprüche von wegen „bestes Produkt aller Zeiten“. Stattdessen sprich über die Dinge die dir wichtig sind, löse ein Problem das deine Kunden haben, gib ihnen Tipps wie sie dein Produkt am besten nutzen, oder teile interessantes oder hilfreiches Wissen aus der Branche.

Lass andere (Testimonials) herumerzählen wie gut Du bist.

Dafür ist Social Media gut: nicht direkte Werbung, sondern das Generieren von Followern, Freunden, einer Community (und Support für diese). Wenn das läuft, verkauft sich das Produkt schon von alleine.

Die richtigen Kanäle finden

Es gibt mittlerweile einen ziemlichen Haufen Social Media Apps. Du kannst nicht auf allen sein, aber das musst Du auch nicht. Du musst nur die finden, die am besten auf dein Unternehmen, Produkt und Kundengruppen passen.

Wenn Du zum Beispiel junge Leute zwischen 15 und 25 ansprechen willst, ist Snapchat eine Option. Willst Du tech-affine Nutzer ansprechen, dann nutze Twitter und poste häufig. Wenn Du eine Bäckerei hast, geh auf Instagram – das ist der beste Ort für appetitanregende Fotos.

Aber immer im Hinterkopf behalten: deine Heimatbasis ist deine Webseite, nicht Social Media

Bei allem Social-Media-Content darfst Du eines aber nicht vergessen: dieser Content braucht eine Basis, ein Zuhause.

Viele kleinere Unternehmen glauben, sie seien zu klein für eine Webseite. Ich bin da anderer Meinung. Ich verstehe, wenn Du nicht damit anfangen willst und stattdessen lieber gleich auf Social Media loslegst, aber früher oder später solltest Du dir eine eigene Webseite zulegen, ein digitales Zuhause.

Sobald Du deine Heimatbasis hast, kannst Du dort den Content erstellen, den Du dann auf Social Media verteilst. Zum Beispiel mit promoted posts, Werbung oder SEO. Viele Unternehmen nutzen ihre SEO als die treibende Kraft um Traffic auf ihre Webseite zu leiten.

Manche Leute sagen „besser keine Social-Media-Präsenz als eine schlechte Präsenz“. Das ist im Prinzip richtig, aber aus einer schlechten Präsenz kann man lernen und sie verbessern, bis sie irgendwann gut, oder sogar hervorragend wird. Eine nicht vorhandene Präsenz kann sich nicht verbessern.

Wie jede andere Fertigkeit auch, ist Social Media ein Lernprozess. Miss wie dein Content performt und vergleiche die Ergebnisse. Lies Kommentare und verstehe wie Leute auf deine Posts reagieren, was sie teilen. Mit der Zeit wirst Du ein Gefühl dafür bekommen, was gute Reaktionen bringt, was schlechte Reaktionen bringt und was ignoriert werden wird. Das braucht Zeit.

Social Media ist nichts was Du heute anfängst und dann schon nach einer Woche Resultate bringt. Es ist dafür da deine Marke zu etablieren und deine Community aufzubauen. Gerade letzteres sollte dein Ziel sein, die Verkäufe kommen danach von ganz allein. Sei einfach nur geduldig und lerne.

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